Zitronenfalter sitzt auf Blume Zitronenfalter – Steckbrief und interessante Fakten

Zitronenfalter – Steckbrief und interessante Fakten

Der Zitronenfalter (wissenschaftlich Gonepteryx rhamni) ist einer der bekanntesten Schmetterlinge in Europa und beeindruckt durch seine leuchtend gelbe Farbe und seine besondere Lebensweise. Im Folgenden werfen wir einen detaillierten Blick auf diesen faszinierenden Falter und beleuchten einige interessante Aspekte seines Lebenszyklus und Verhaltens.

Allgemeine Merkmale

  • Wissenschaftlicher Name: Gonepteryx rhamni

  • Familie: Weißlinge (Pieridae)

  • Lebensdauer: Etwa 1 bis 2 Wochen im Erwachsenenstadium, aber die Raupen überwintern oft in einem ruhigen Zustand.

  • Größe: Etwa 45 bis 50 mm Flügelspannweite.

  • Verbreitung: Der Zitronenfalter ist in ganz Europa verbreitet, von Südeuropa bis zu den nördlichen Regionen. Er ist auch in Asien und Nordafrika zu finden.

Aussehen

Der Zitronenfalter ist für seine auffällige gelbe Farbe bekannt. Die Flügeloberseiten der Männchen sind strahlend gelb, während die Weibchen eine blassere, grünlich-gelbe Färbung aufweisen. Beide Geschlechter besitzen eine markante, helle, gebogene Linie auf den Flügeln, die an den Stil eines Zitronenfruchtes erinnert – daher auch der Name „Zitronenfalter“.

Die Flügelunterseiten sind blass grünlich-gelb mit feinen, dunklen Punkten und einem zarten Muster. Dieser Farbton hilft dem Zitronenfalter, sich gut in seiner Umgebung zu tarnen, insbesondere während der Ruhephasen, wenn er auf Blättern oder Ästen sitzt.

Lebenszyklus und Fortpflanzung

Der Lebenszyklus des Zitronenfalters umfasst mehrere Stadien, die typisch für viele Schmetterlinge sind: Ei, Larve (Raupe), Puppe und Imago (Erwachsenenschmetterling). Besonders spannend ist das Verhalten der Raupen und ihre Fähigkeit zur Überwinterung.

  1. Ei: Die Weibchen legen ihre Eier meist auf die Blätter von Kreuzdorn (Rhamnus) oder Faulbaum (Frangula), die die Hauptnahrungspflanzen der Raupen sind.

  2. Raupe: Die Raupen des Zitronenfalters sind grün und ähneln den Blättern der Pflanze, auf der sie leben, was ihnen hilft, sich vor Fressfeinden zu verstecken. Sie sind besonders aktiv in den wärmeren Monaten.

  3. Puppe: Vor der Verpuppung suchen sich die Raupen einen geschützten Ort, wo sie sich in eine stabile, bräunliche Puppe verwandeln. Manchmal überwintern die Puppen, je nach Klima und Lebensraum.

  4. Erwachsener Falter: Im Frühling oder Sommer schlüpfen die adulten Zitronenfalter und setzen ihre Fortpflanzung fort. Der erwachsene Falter lebt nur etwa 1 bis 2 Wochen, in denen er sich fortpflanzt und sich von Nektar und anderen Blütenbestandteilen ernährt.

Lebensraum und Verbreitung

Der Zitronenfalter bevorzugt lichten Wald, Waldränder, Hecken, Gärten und andere Orte mit einer guten Dichte an Kreuzdorn und Faulbaum, den Hauptnahrungsquellen der Raupen. Die Art ist weit verbreitet und kommt sowohl in ländlichen als auch in städtischen Gebieten vor, vor allem in gemäßigten Zonen.

Ein markantes Merkmal des Zitronenfalters ist seine Fähigkeit, auch in kühleren Regionen zu überwintern. Dies ist eine Anpassung, die ihn von vielen anderen Schmetterlingen unterscheidet, die in den Wintermonaten nicht aktiv sind. Der Zitronenfalter überlebt die kalte Jahreszeit in einem Zustand der Winterruhe (Diapause) als Puppe oder manchmal auch als Erwachsener.

Ernährung und Verhalten

Der Zitronenfalter ernährt sich als Erwachsener hauptsächlich von Nektar, den er aus einer Vielzahl von Blüten saugt. Zu seinen bevorzugten Nektarquellen zählen zum Beispiel Klee, Weißdorn, Löwenzahn und andere frühe Frühlingsblüten. Auch wenn er gelegentlich Früchte und Säfte von verrottendem Obst annimmt, ist er hauptsächlich auf Nektar angewiesen.

Die Männchen des Zitronenfalters sind oft territorial und können in ihren Lebensräumen bestimmte Plätze verteidigen, von denen sie potenzielle Weibchen anlocken. Die Männchen sind besonders aktiv bei der Suche nach Partnern und können durch ihre auffällige gelbe Farbe die Aufmerksamkeit der Weibchen auf sich ziehen.

Überwinterung

Eine der faszinierendsten Eigenschaften des Zitronenfalters ist seine Fähigkeit, den Winter zu überstehen. Der Zitronenfalter hat als Erwachsener eine gewisse Kältebeständigkeit und kann in einem Zustand der Winterruhe (Diapause) in geschützten Bereichen wie unter Laub oder in Ritzen von Baumrinde überwintern. In kälteren Regionen kann der Zitronenfalter sogar als erwachsener Falter den Winter überdauern, was ihn zu einer der wenigen Schmetterlingsarten macht, die über den Winter hinweg aktiv bleiben können.

Fazit

Der Zitronenfalter ist ein faszinierender Schmetterling, der durch seine leuchtende gelbe Farbe und seine Anpassungsfähigkeit an unterschiedliche Lebensräume beeindruckt. Mit seiner Fähigkeit zur Überwinterung, seinem besonderen Lebenszyklus und seiner Ernährungsweise zeigt der Zitronenfalter, wie gut er an verschiedene Umgebungen und Klimabedingungen angepasst ist. Ob in Gärten, Wäldern oder auf Feldrainen – der Zitronenfalter ist ein wunderbares Beispiel für die Vielfalt und Schönheit der Natur.