Giraffenarten: Was für Giraffen gibt es?

Giraffen sind weltweit für ihre majestätische Erscheinung und ihre markanten, langen Hälse bekannt. Sie gehören zu den beeindruckendsten Tieren Afrikas und faszinieren Menschen seit Jahrhunderten. Doch bei der Giraffe handelt es sich nicht nur um eine einzelne Art – es gibt verschiedene Giraffenarten und Unterarten, die sich in ihrem Aussehen, Verhalten und Lebensraum unterscheiden. In diesem Beitrag werfen wir einen genaueren Blick auf die verschiedenen Giraffenarten und ihre einzigartigen Merkmale.


1. Die Giraffenarten im Überblick

Früher dachte man, dass es nur eine einzige Giraffenart gibt, doch genetische Studien und neue Erkenntnisse haben gezeigt, dass es mehrere Giraffenarten gibt. Die moderne Forschung unterscheidet drei Hauptarten von Giraffen, die sich durch geografische Verbreitung und verschiedene körperliche Merkmale voneinander abheben:

  • Die Westafrikanische Giraffe (Giraffa camelopardalis peralta)
  • Die Südrussische Giraffe (Giraffa camelopardalis giraffa)
  • Die Masai-Giraffe (Giraffa camelopardalis tippelskirchi)

2. Die Unterarten der Giraffen

Zusätzlich zu den drei Hauptarten gibt es eine Vielzahl von Unterarten innerhalb der verschiedenen Giraffenarten. Diese Unterarten weisen unterschiedliche Muster auf und sind geografisch voneinander getrennt. Einige der bekanntesten Unterarten sind:

a) Die Westafrikanische Giraffe (Giraffa camelopardalis peralta)

Die Westafrikanische Giraffe ist die am stärksten gefährdete Giraffenunterart und lebt hauptsächlich in den trockenen Regionen Westafrikas, insbesondere in Niger. Diese Giraffen sind durch ihre großen, markanten Flecken auf ihrem Körper gekennzeichnet, die eher unregelmäßig und etwas heller sind als die Flecken anderer Giraffenarten. Aufgrund ihres Lebensraums in weniger zugänglichen Gebieten sind sie jedoch relativ isoliert und haben sich im Laufe der Jahre sehr an ihre Umwelt angepasst.

  • Lebensraum: Westafrika (hauptsächlich Niger)
  • Bedrohung: Diese Unterart ist stark gefährdet, da sie in einem begrenzten geografischen Gebiet lebt und unter dem Druck von Wilderei und Lebensraumverlust leidet.

b) Die Masai-Giraffe (Giraffa camelopardalis tippelskirchi)

Die Masai-Giraffe ist eine der bekanntesten Giraffenarten und lebt in den Savannen und Wäldern Kenias und Tansanias. Sie ist besonders für ihre auffälligen, unregelmäßigen und zackigen Fleckenmuster bekannt, die auf ihrem Körper verstreut sind. Diese Art kommt häufig in offenen Grasland- und Buschlandschaften vor, wo sie eine wichtige Rolle im Ökosystem spielt, indem sie als Pflanzenfresser den Pflanzenbestand reguliert.

  • Lebensraum: Kenia und Tansania
  • Merkmal: Unregelmäßige, zackige Fleckenmuster

c) Die Netzgiraffe (Giraffa camelopardalis reticulata)

Die Netzgiraffe ist für ihre besonders dichten, gut definierten weißen Netzmuster auf ihrem Fell bekannt, die wie ein Netz aussehen und in einem klaren Kontrast zu ihren braunen Flecken stehen. Diese Giraffenart lebt hauptsächlich in den trockenen Savannen und Halbwüsten Nordostafrikas, insbesondere in Somalia, Äthiopien und Kenia. Sie hat das dichteste Fellmuster aller Giraffenarten, was sie leicht von anderen Giraffen unterscheidet.

  • Lebensraum: Somalia, Äthiopien, Kenia
  • Merkmal: Sehr auffälliges Netz- oder Gittermuster

d) Die Südafrikanische Giraffe (Giraffa camelopardalis giraffa)

Die Südafrikanische Giraffe ist die am weitesten verbreitete Giraffenart und kommt in den Savannen und Wäldern Südafrikas, Namibias, Botswanas und Simbabwes vor. Diese Giraffe hat rechteckige Flecken, die von weißen Linien umrandet sind. Die Südafrikanische Giraffe ist eine der stabilsten Giraffenarten, da sie in einer Vielzahl von geschützten Gebieten lebt, in denen sie vor Wilderei und Lebensraumverlust geschützt ist.

  • Lebensraum: Südafrika, Botswana, Namibia, Simbabwe
  • Merkmal: Rechteckige, gut definierte Flecken mit weißen Umrandungen

e) Die Reticulated Giraffe (Giraffa camelopardalis reticulata)

Diese Giraffe ist berühmt für ihr besonders markantes Fleckenmuster, das aus gut abgegrenzten, hellbraunen Flecken besteht, die von dünnen weißen Linien umrahmt sind. Diese Art kommt hauptsächlich in den trockenen Savannen im Nordosten von Kenia und in Teilen von Somalia vor.