In Deutschland leben nur wenige Schlangenarten – insgesamt etwa sieben, von denen einige als selten oder bedroht gelten. Diese Tiere sind jedoch völlig zu Unrecht gefürchtet: Sie sind scheu, nützlich für das Ökosystem und stehen unter Schutz.
Hier stellen wir dir die seltensten Schlangenarten Deutschlands vor.
1. Europäische Hornotter (Vipera ammodytes) – Extrem selten und nur vereinzelt in Südostdeutschland
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Erkennungsmerkmal: Kleines „Horn“ auf der Schnauze, auffällige Zickzack-Bänderung
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Größe: Bis 90 cm
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Vorkommen: In Deutschland nur an der südöstlichsten Grenze (z. B. Berchtesgadener Land), und selbst dort kaum noch
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Giftigkeit: Ja, aber nur bei Bedrohung – für den Menschen selten gefährlich
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Status: Stark gefährdet, vermutlich nur noch vereinzelt nachgewiesen
2. Wiesenotter (Vipera ursinii) – Verschwunden oder verschollen?
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Größe: Nur 40–60 cm, damit eine der kleinsten Ottern Europas
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Vorkommen: Historisch evtl. in Südostbayern, heute aber keine gesicherten Nachweise mehr
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Lebensraum: Trockenrasen, Wiesen mit niedriger Vegetation
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Status: In Deutschland ausgestorben oder verschollen
3. Äskulapnatter (Zamenis longissimus) – Die längste Schlange Deutschlands
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Länge: Bis zu 2 Meter – beeindruckend, aber völlig ungiftig
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Farbe: Olivbraun bis bronze, mit hellem Bauch
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Vorkommen: Nur in wärmebegünstigten Gebieten wie:
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Südliches Rheinland-Pfalz (z. B. Pfälzerwald)
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Südliches Hessen (z. B. Odenwald)
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Südostbayern (z. B. Inn-Tal)
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Status: Stark gefährdet in Deutschland
4. Würfelnatter (Natrix tessellata) – Die Wasserschlange unter den Seltenen
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Merkmale: Schachbrettartige Flecken, lebt fast ausschließlich im/am Wasser
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Größe: 60–100 cm
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Vorkommen: Nur in wenigen Flussabschnitten wie:
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Main und Tauber
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Donaugebiet in Bayern
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Ernährung: Frisst fast nur Fische und Amphibien
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Status: Vom Aussterben bedroht in Deutschland
Schutz und Bedeutung
Alle Schlangenarten in Deutschland stehen unter strengem Naturschutz. Viele der seltenen Arten sind stark auf bestimmte Lebensräume angewiesen, die durch Bebauung, Landwirtschaft oder Klimawandel gefährdet sind.
Warum sind Schlangen wichtig?
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Sie regulieren Nagetierpopulationen
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Sie sind Teil der natürlichen Nahrungskette
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Sie zeigen intakte Lebensräume an
Fazit
Deutschland ist kein typisches „Schlangenland“, doch gerade deshalb verdienen die wenigen heimischen Arten besonderen Schutz. Besonders Äskulapnatter, Würfelnatter und Hornotter sind seltene Juwelen unserer Natur – faszinierend, harmlos und schützenswert.
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